2 0 1 8
35 Jahre Gipfeli Club
Jubiläumsreise
Burgund / Canal du Centre / Saône
auf dem Hausboot
12. bis 19. Mai
(UBI) Bereits auf den Termin unseres Wanderanlasses im Juli 2017 in der Lenk war jedes Mitglied aufgefordert, Vorschläge für unseren anstehenden Jubiläums Anlass 2018 einzubringen. Nach
Präsentation der diversen Vorschläge und den entsprechenden Diskussionen zeigte der Trend in Richtung Hausboot. Es stellte sich nur noch die Frage nach dem "Wo". Somit war jeder
nochmals gefordert, sich Gedanken zu machen und seine Wünsche/Ideen einzubringen.
Anlässlich einer weiteren Sitzung mit Nachtessen im Jägerhaus Altenrhein (31.08.2017) haben wir uns in männlich schneller Manier für Frankreich, genauer gesagt das Burgund/die Saône, entschieden. Die Ehre des Organisators wird Hampi zuteil.
Am Samstag, 12. Mai 2018, ist es endlich soweit, gemeinsam fahren wir mit zwei PW's nach Chagny.
Am Nachmittag erreichen wir unser Ziel und nehmen zuerst mal unser Heim für die nächsten sechs Tage in Empfang, die Alfred Cortot II. Alfred Cortot war übrigens ein französischer Pianist. Hanspeter und Marcel werden kurz in die Handhabung und Geheimnisse unseres Schiffes eingeführt, Urs hilft beim Übersetzen. Jürg, Marco und Ernst machen sich auf ins Städtchen, um den notwendigen Proviant zu besorgen. Besonders erwähnenswert ist natürlich Wein und Pastis, daneben darf aber Mineralwasser, Konfitüre, Butter, Käse, was man halt auf "hoher See" so benötigt, nicht fehlen. Die nachfolgenden Bilder sollen dem Betrachter einen generellen Eindruck über "unser" Schiff vermitteln.
Nachdem die Quartiere bezogen, der Kühlschrank gefüllt und die Getränke gestapelt sind, machen wir uns auf zu einem Rundgang im Städtchen. Im Restaurant Au 9 G d'O (Wortspiel: "au neuf jet d'eaux = zu den neun Springbrunnen) kehren wir ein. Von dort sehen wir das Maison La Meloise, ein Feinschmecker Lokal, welches immerhin mit 17.5 Gault&Millau Punkten ausgestattet ist. Dementsprechend sind auch die Preise gestaltet.
Am Sonntagmorgen, 13. Mai 2018, müssen zuerst noch Croissants und Baguettes eingekauft werden. Bis das erledigt ist, wird verschiedenen Interessen nachgegangen, Nichtstun, Fahrrad, Spaziergang entlang des Canal du Centre. Diese Wasserstrasse wurde einst als "Canal du Charolais" zwischen der Saône und der Loire konstruiert, um den Atlantischen Ozean und das Mittelmeer für den Transport von Waren, darunter Kohle, zu verbinden.
Nach einem reich befrachteten Frühstück besuchen wir den Wochenmarkt in Chagny.
Endlich geht es los, wir tuckern von Chagny nach Chalon-sur-Saône, passieren dabei etwa 13 Schleusen, die grösste Höhendifferenz von knapp 11 Metern überwinden wir dort, wo der Canal du Centre in die Saône übergeht.
Der heutige Tag war kühl, windig und regnerisch, so präsentiert sich auch Chalon-sur-Saône bei der Einfahrt in den Hafen. Fachmännisch wird unser Boot vertäut, dann machen wir uns auf in die Stadt, es gilt auch, ein Lokal für das Nachtessen zu suchen. Im Restaurant "Tou l'Monde en Parle" werden wir fündig und verbringen einen genussvollen Abend.
Am Montag, 14. Mai 2018, reisen wir weiter nach Seurre. Was man zwischen dem Kommando "Leinen los" und dem Mittagessen auf so einem Boot bei mässigem Wetter alles sehen und unternehmen kann, sei auf folgenden Bildern festgehalten.
Marcel hat offeriert, uns zu bekochen, Hanspeter übernimmt das Ruder und einige sind zum Küchendienst eingezogen, zum Heizen (!!) oder zum Schuhe putzen.
Unterwegs wird diskutiert über Gott und die Welt, gelesen, mal ein Apéro getrunken, es wird bestimmt nicht langweilig.Gegen Ende eines ruhigen Nachmittages, das Wetter meint es nach wie vor nicht gut mit uns, treffen wir im kleinen Städtchen Seurre ein, wo wir uns erneut ein Lokal für das Nachtessen suchen.
Am Dienstag, 15. Mai 2018, haben wir uns zum Ziel gesetzt, nach Chalon-sur-Saône zurückzukehren, diese Stadt anzusehen und im Hafen mit seiner perfekten Infrastruktur zu übernachten. Aber - nicht alle Pläne lassen sich locker umsetzen. Nun aber alles der Reihe nach. Zuerst unsere heutige, vorgesehene Route:
Unterwegs legen wir mal kurz an, damit auch die Fahrradfahrer unter uns auf ihre Kosten kommen. Wie immer gibt es auch vom Boot aus Einiges zu sehen, wunderschöne Natur, irgendwelche alten Wracks, die vor sich hinrosten bis zu einem Whisky Stilleben.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Chalon-sur-Saône. Bei der Anmeldung erfahren wir, dass die Schleuse von Crissey zwischen Saône und dem Canal du Centre unpassierbar sei. Dies löst etwas Unruhe aus, wir gehen die Angelegenheit aber pragmatisch an. Jürg nimmt zuerst mal telefonischen Kontakt mit der Bootsvermieterin auf. Es wird ein Rückruf versprochen und wir machen uns auf zu einem Stadtbummel. Der grüne Käse und das Grenadine-Bier wird aufgrund der farblichen Vielfalt allen im Gedächtnis bleiben.
Nach unserem Stadtrundgang kehren wir zum Schiff zurück um noch etwas auszuruhen, bevor es erneut in die Stadt zum Abendessen geht. Da erreicht uns die Kunde, dass die besagte Schleuse zwischen der Saône und dem Canal du Centre noch bis 18.00 Uhr geöffnet sei und dann wegen Reparatur-Arbeiten für mehrere Tage geschlossen werde. Für uns bedeutet das, Anker einziehen, Leinen los und noch die nicht weit entfernte Schleuse passieren, bevor sie schliesst. So heisst unser nächstes Ziel Fragnes, eine kleine Ortschaft mit gut 1000 Einwohnern.
Unmittelbar neben der Anlegestelle von Fragnes befindet sich das Restaurant Fleur de Sel, wo wir uns verwöhnen lassen. Bei einer prachtvollen Abendstimmung machen wir uns auf den kurzen "Heimweg".
Am Mittwochmorgen, 16. Mai 2018, ist es draussen noch relativ frisch, trotzdem sind einige bereits zu Fuss in die eine oder andere Richtung unterwegs.
Das Zwischenziel des heutigen Tages ist das Chateau de Rully, anschliessend vorbei an unserem Startort Chagny zum Endziel Santenay, ein kleines Winzerdorf, welches etwa 15 Gehminuten vom Kanal entfernt ist. Es warten wieder viele Eindrücke, Schleusen und Kuriositäten auf uns.
Der Motor dieses Baggerschiffes stammt von einem LKW, inklusive Führerkabine.
Zu sechst machen wir uns von einer Anlagestelle mit unseren 4 Fahrrädern (!!!) auf zum Chateau de Rully. Jugenderinnerungen kommen auf, als man noch "zu zweit" Fahrrad fuhr. Die Vorhut konnte uns früh genug informieren, dass das Schloss soeben seine Pforten geSCHLOSSen hat, somit wurde uns die letzte Steigung erspart. Im Dörfchen Rully war auch alles geschlossen, nicht einmal eine Bar für einen Apéro haben wir gefunden. Dafür verdunkelte sich der Himmel bedrohlich und wir machten uns auf den Weg zurück zu unserem Hausboot. Ein heftiges Gewitter entlud sich, wir erreichten das Ziel nicht mehr ganz trocken.
Während dem Gewitter haben wir uns etwas für das leibliche Wohl gegönnt, anschliessend sind wir bei bereits wieder angenehmen Wetterverhältnissen Richtung Santenay weiter getuckert. Santenay liegt nicht direkt am Canal du Centre, wir mussten noch eine Viertelstunde zu Fuss gehen. Nach einem Spaziergang durch das Dorf liessen wir den Abend mit einem feinen Essen im Restaurant Le Terroir ausklingen.
Bereits schreiben wir den Donnerstag, 17. Mai 2018. Das Wetter meint es jeden Tag besser mit uns. Unser heutiges Etappenziel ist Saint-Léger.sur-Dheune. Zuerst durchqueren wir aber diese Ortschaft und reisen weiter. Eine kleine Bar bei Saint-Bérain-sur-Dheune markiert den Wendepunkt unseres heutigen Tagesausfluges.
Der erste Eindruck von Saint-Léger-sur-Dheune zeugt von einer gewissen Romantik.
Uns zieht es (wie bereits angetönt) bei diesem angenehmen Wetter noch weiter. In den folgenden drei Filmsequenzen ist ein Schleusenvorgang festgehalten:
Nur die D974 trennt die Bar "Chez
Chantale" vom Canal du Centre. Wir finden, es ist Zeit für ein Häppchen und einen Apéritif. Die Wirtin ist ob der grossen Anzahl Gäste sichtlich überrascht. Wir bestellen
Getränke und Sandwiches, darauf schickt sie erst mal jemanden , einige frische Baguettes einzukaufen, damit sie die gewünschten Sandwiches zubereiten kann.
An diesem Ort ist der Wendepunkt unseres heutigen Ausfluges und wir steuern nun definitiv das Tagesziel Saint-Léger-sur-Dheune an.
Am frühen Nachmittag legen wir in Saint-Léger-sur-Dheune an, machen einen kleinen Stadtrundgang und spielen anschliessend eine Partie Pétanque.
Das heutige Abendessen besteht aus zu einer einfachen "Pizza à emporter" an Bord. Man könnte es auch "Käptn's Dinner" nennen.
Bei traumhafter Abendstimmung lassen wir anschliessend diesen langen, abwechslungsreichen Tag Revue passieren.
Den Freitag, 18. Mai 2018, beginnen wir mit Frühsport. Bereits um 08.00 Uhr stürzen wir uns in eine Triplette, einer Runde Pétanque mit drei gegen drei Spieler. Die Verlierer vom Vorabend ächzen nach einer Revanche. Zuvor wird unserem "Präsidenten, Hauptorganisator und Kassier auf Lebenszeit" Marcel feierlich eine Kapitänsmütze überreicht. Um 13.00 Uhr werden wir in der Domaine Chevrot in Cheilly sur Marange zu einer Führung mit anschliessender Degustation erwartet. Und zu guter Letzt nehmen wir die letzte Etappe zurück zum Ausgangsort unserer Bootsreise, Chagny, in Angriff.
Nachdem uns ein paar Kartons des gekauften Weines direkt zum Boot geliefert wurde, reisen wir mit der kostbaren Fracht nach Chagny. Im Restaurant "pierre et jean" geniessen wir abends unser letztes Essen anlässlich unser Jubiläumsreise zum 35jährigen Bestehen unseres Gipfeli-Clubs..
Der Samstag, 19. Mai 2018, ist der Tag der Heimreise. Verkehrsmässig läuft alles ziemlich reibungslos, nur in Basel verlieren wir etwas Zeit. In der Raststätte Würenlos (im Volksmund "Fressbalken" genannt)
treffen wir uns zur letzten Zwischenverpflegung, bevor sich unsere Wege aus geografischen Gründen trennen.
Ein spezieller Dank gilt Hanspeter, der diesen durchaus gelungenen Anlass perfekt organisiert hat wie auch Marcel, der unseren Kahn bei Wind und Wetter mit seiner ihm angeborenen Ruhe gesteuert
hat.